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Freitag, 28. März 2025

Tagebucheintrag KHG vom 25. 02.

                                                        Tagebucheintrag KHG vom 25. 02.


Satire. Erstveröffentlicht auf raketa.at





Liebes Tagebuch!


Jetzt hat so eine Richterin gesagt, dass bei mir 'dringender Tatverdacht' besteht. Jetzt wird es eng für mich.


Der Trottel von Hochegger hat geplaudert im Kindergarten, also im Parlament, und sonst auch. Ich finde es tröstlich, dass die grüne Kuh Langthaler auch was abgekriegt hat von dem Fett, dass der Hochegger verspritzt.


Aber ich! Ich mein, wenn damals eh alle die Hand aufgehalten haben, warum ist das bei mir sooo schlimm? Da versuche ich, ein gutes Bild abzugeben, nehme mir eine schöne Frau zur Frau, und dann das!


Die Fiona ist voll böse auf mich, weil ich die Sache mit ihrer Mutter gemacht habe. Ja, was hätte ich denn sagen sollen? Dass das Geld vom Meischberger gekommen ist, also quasi von meinem Installateur?


Ich glaube,meine Schwiegermama will mich nicht mehr als Schwiegersohn haben.

'Burli', hat sie zu mir gesagt, 'mit dieser Aktion hast du viel Kristall zerschlagen!’

Ich mein, was hätte ich denn sagen sollen, jetzt ehrlich? Ich mein, die Alte hat ja eh genug Moneten, der kann es doch wurscht sein, wenn sie die Steuern für die läppische halbe Mille zahlt!


Ich sag es dir, liebes Tagebuch, die Fiona ist so böse auf mich, dass sie schon zwei Paar meiner Ludwig-­Reiter­-Schuhe in ein Geschäft für Second-­Hand­-Klamotten gebracht hat.

Sie sagt, im Häfen brauche ich solche Schuhe eh nicht, und so kann sie ihrer Mama wenigstens ein Geschenk zu Ostern kaufen, ohne sie vorher anpumpen zu müssen.


Was wird werden, wenn sie mich echt in den Häfen stecken? Ich mein, ich werde dort schon zurechtkommen, schließlich bin ich ja ein fescher und kontaktfreudiger Kerl. Die Fiona hat mir das auch gesagt, aber mit so einem komischen Unterton.


Vielleicht sollte ich den Julius fragen, wie das dort so ist im Häfen, ich mein, der ist ja schon im Häfen gewesen. Oder den Alfons vielleicht? Naja, egal.


Der Manfred, mein Anwalt, hat auch gesagt, dass ich die paar Jahre absitzen und dann wieder zurückkommen soll. Ich  mein,  ich  könnte  dann  ja  den Justizminister machen, so quasi als Mann vom Fach. Justizminister Grasser. Ich finde, dass das gut klingt! Dann könnte ich im Parlament sagen 'Ein guter Tag beginnt mit einem ausbruchsicheren Knast.' 


Klingt gut. Aber eigentlich will ich nicht dorthin! Vom Finanzminister zum Justizminister  -­ ich finde, das ist ein Abstieg! So wie, wenn die Fiona beim Gucci rausgeht und beim H&M reingehen muss!


Aber zuerst in den Häfen. Eigentlich hab ich mich schon damit abgefunden, der Androsch war damals zu blöd, sich einsperren zu lassen, aber ich: ich werde ein Märtyrer werden! Gegen die ungerechte Verteilung von Geld.

Oder zumindest dagegen, dass nicht alle in den Häfen müssen, die damals abgecasht haben. Wie die Langthaler, zum Bleistift. Was hat der Berlusconi über Andrea Merkels Arsch gesagt? Genau!


Dann sollt ich ihm mal die Langthaler vorstellen. Bin gespannt, was der Silvio über sie zu sagen weiß!


Meine Schwiegermama hat gesagt, dass sie mir im Häfen meinen Popsch schon weichklopfen werden. Also, wenn ich daran denke, was 'klopfen' bei uns in Kärnten bedeutet, dann hab ich schon ein bisschen Angst.

Ich mein, ich hoffe, die werden dort nix Arges mit mir machen! Aber mal sehen.

Und was mir die Fiona gesagt hat, dass ich der 'Krug' im Häfen sein werde ­ ich mein, ich versteh das nicht. Ein Krug wird doch herumgereicht…


Und erst die anderen angeheirateten Verwandten von der Familie Swarovski! Die grüßen mich nicht mehr!

Als ich vor Kurzem mit einem potentiellen Investor aus Moldawien die Fabrik in Tirol betreten wollte, habe sie mich daran gehindert! Dabei hat der Mann beste Connections zum moldawischen Geheimdienst, er war dort mal Oberst!


Schon wieder machen mir diese angeheiratetetn Verwandten ein gutes Geschäft kaputt! Eine Frechheit ist das!


Im Autohaus meiner Eltern, das ich übernehmen wollte, will man mich auch nicht.

Mein Papa hat gesagt, dass ich ein Pülcher und Falott bin, und dass er am Überlegen ist, seine Firma von Grasser auf 'Glasner' umzubenennen, denn seit meine angeblichen Skandale aufgekommen sind, behandeln ihn die Kunden nicht mehr wie einen Jaguarhändler.

Sie tun eher so, als wäre der Papa ein schmieriger Gebrauchtautotandler.

Und der Papa sagt, das ist alles nur wegen mir.


Was die bösartigen Journalisten alles angerichtet haben!


Ob sie mich im Häfen zu einer Tätowierung zwingen werden?


Ich mein, ein Jaguar neben dem Bauchnabel, sowas hat nicht jeder.


Den himmelblauen Delphin, den der Petzner neben seinen Bauchnabel tätowiert hat, den find ich schon irgendwie schwul.


Vielleicht 'Fiona' auf den Unterarm? Das wär doch nett. Und zukunftsweisend.

Ich bin sicher, wenn ich aus dem Häfen rauskomme, will mich die Fiona noch immer! So ein Exemplar wie mich gibt es schließlich kein zweites Mal!


Das hat mein Schwiegerpapa sicher auch gemeint, als er gesagt hat, dass ich im Gefängnis mit Sicherheit gestochen werde.

Wie er das mit dem Fallenlassen der Seife gemeint hat, weiß ich aber nicht genau. Aber egal. Ich werde das schon herausfinden.


Tja, liebes Tagebuch, jetzt bin ich müde und werde ins Bett gehen. 


Eines noch: meine Mama hat zu mir gesagt, dass ich die schlimmste Enttäuschung ihres Lebens bin.

Das hat mich schon irgendwie getroffen!


Aber andererseits bin ich das auch gewöhnt.

Das hat sie auch gesagt, als der Jörg das erste Mal bei mir übernachtet hat.


So. Jetzt geh ich ins Bett.


Ciaociao, dein Butziprinz.

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